Die Umsetzung eines 2D-Animationsfilms bildete den praktischen Teil meiner Diplomarbeit. Konzeption, erste Scribbles, Entwurf von Charakter und Umgebung, Storyboard, Layout und Ebenenaufbau, Reinzeichnung, Animation, Ton- und Videoschnitt bildeten meinen Aufgabenbereich. Zum ersten mal arbeitete ich mit einer stiftbasierten Eingabelösung, dem Grafik Tablett der Firma Wacom.

Ich versuchte grundlegende Arbeitsmethoden der klassischen Zeichentrickprodukion aufzugreifen und für die digitale Verarbeitung weiterzuentwickelt. Dabei endeckte ich unterschiedliche Methoden, die für die Inszenierung von Charaktere und Umgebung hilfreich waren.

Inhaltliche Ausgangsbasis des erstellten Kurzfilms sind die Dopingskandale der vergangenen Zeit, welche in überzeichneter und humorvoller Form angedeutet werden.

Synopsis:
In einer dystopischen Zukunft wird in einem Geheimlabor ein Sportler bis zur Unkenntlichkeit gedopt und präpariert. Zur selben Zeit bereitet sich ein gesundheitsbewusster Sportler für den anstehenden Wettkampf vor. Beide Hauptfiguren bieten sich anschließend im Stadion einen Kurzstreckenlauf, bei dem das Ausmaß der Chancenungleichheit deutlich wird.

Der klassische Zeichentrick befindet sich in einem starken Rückgang aus der Welt des Kinos. Ersetzt durch den Einzug der 3D-Technologie findet er heute hauptsächlich in Form von TV-Serien seinen Platz. Während vor allem chinesische Produktionsstudios noch auf traditionelle Handzeichnung und manuelle Tricktechniken setzen, findet im restlichen Umfeld eine Umstellung der Herstellungsmittel für Zeichentrickfilme statt. Komplexe Softwareentwicklungen für Animation und Compositing verdrängen die Folien-Technik, stiftbasierte Eingabelösungen ersetzen das klassische Zeichnen am Leuchttisch. Die computergestützte Animation erleichtert nicht nur die Produktion, sondern macht zudem einen herstellungsbedingten ästhetischen Wandel deutlich.

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